2021-
Norrsken (Stockholm, 2022)
Die Werkgruppe "Norrsken" (Nordlicht) entstand 2022 in Stockholm. In der sonderbaren Stimmung eines nordischen Dämmerungslichts erschienen die Sammlungsstücke historischer Schiffe des Marinemuseums plötzlich etwas bedrohlich. Eine künstliche Beleuchtung mit Neonröhren ließ je nach Standpunkt eckige Formen und Volumen entstehen, ihre Räumlichkeit widersprach den Exponaten und ihrer Anordnung. Ich konzentrierte mich zunehmend auf diese Leuchtkörper, die anfangs kaum wahrnehmbar, nun dem Saal neue Formen, Volumen und einen neuen Rhythmus gaben. Präzise Fotografien, die mit der Tiefenschärfe spielen, verändern die Wahrnehmung der ursprünglichen historischen Ausstellungskonzeption. Die Schiffsmodelle, Masten und Taue wurden nun zu Konstruktionen, die die Neonröhren zu verknüpfen scheinen.
Die blaue Einfärbung der Fotografien verändert den Blick des Betrachters. Die Bilder zeigen nun ein anderes Bild der Wirklichkeit, eines das vom Betrachter normalerweise nicht wahrgenommen wird. Unser Blick hat sich also verändert. Ein ausgeschnittenes weißes Rechteck führt uns ins Bild, am Ende aber auch in die Flächigkeit zurück. Man fragt sich was da unsichtbar ist, was uns vorenthalten wird und weshalb.
2018-2020
Turning Point (2019)
2013-2018
Minor Step (2018)
Canadian Window (2016)
Diese fotografischen Kompositionen wurden nicht mit einer professionellen Kamera realisiert, sondern mit dem Gerät mit dem in diesen Jahren Millionen von Fotos von Amateuren gemacht wurden : einem Mobiltelefon. Die Bilder scheinen abstrakt, aber man meint immerzu Objekte erkennen zu können. Tatsächlich handelt es sich um Fotografien von kleinen Schmutzstücken, Staub, Alu-und Papierfetzen in einer Fensterkonstruktion, welche durch Risse und Ritzen fotografiert werden konnten. Man entdeckt wertlose Objekte, die sich in einem fast unsichtbaren Ort einer sehr eleganten und prestigeträchtigen Pariser Stadtvilla befinden und eine Art Eigenleben zu führen scheinen.
Transparences IV (2014)
„Transparences IV“ stellen das vierte Kapitel der Transparenz-Serie dar. Wiederum wurde durch Gläser und Glasvitrinen historisches Ausstellungsgut fotografiert. Präzise nivellierte Kameropositionen erlaubten komplexe Kompositionen mit einer Betonung der Vertikalen. Weniger komplex als die Serien I und II, aber dichter als die Londoner Gruppe „Transparences III“, entstanden diese Werke im Pariser Louvre in der Abteilung islamischer Kunst.
Les Bandes du Port (Granville, 2014)
„Les Bandes du Port“ sind 2014 in Granville (Normandie) entstanden. Es sind eingefärbte Fotografien von Abfâllen von Schiffen, die im Hafen von Granville herumlagen. Ein aufmerksames Auge macht Kompositionen ausfindig und der Raum zwischen den mehrfach überlagerten synthetischen Bândern schafft ungeahnte Orte der Spannung.
Anaphore (2013)
Die Serie „Anaphora“ entstand im Sommer und Herbst 2013. Die Kamera folgte einem vorbestimmten Weg (travelling) und führte auf bestimmten Teilstrecken Langzeitbelichtungen aus. Der Weg führte um ein Alltagsobjekt. Diese Werkgruppe stellt Fragen in Bezug auf Zeit, Raum, Bewegung und dessen Verarbeitung, die Vielzahl von gleichzeitigen Ansichten.
Eine anaphora in Poesie und Rhetorik ist die Wiederaufnahme oder die Wiederholung eines Wortes oder einer Wortreihe zum Satzanfang.
2007-2012
Around the Corner (2012)
A Majority of One (2010)
Trance in Scandinavia (Stockholm, 2009-2010)
Hunt down (2009)
Pirates (2007)
2006-2007
Purgatoire / Crime Scene (2007)
Torching (2006)
2003-2005
Transparences II (Paris, London, Berlin, 2005)
Empire Film-Stills (2003-2004)
1999-2003
Racines (2003)
Objets manqués (2000-2001)
Andere Fotoarbeiten
Schleierraum (2004)
Videos und Filme
Le Silence citadin
Aus der Arbeit an Konzepten für Werke, die eine sofortige Bildperzeption ausschliessen (mehrteilige Gemälde und fotografische Serien, Konzepte zu Schnitt und Montage und über auszulassene Bildzonen) der letztjährigen Zyklen, entstand ein erstes filmisches Experiment, das Videoband "Le Silence citadin - Réflexions esthétiques sur la vie urbaine". Es handelt sich vor allem um eine Arbeit der Montage und der Konfrontation, der Materie und der Proportionen.
Gedreht wurde zwischen 1999 und 2000 in nächtlicher Stadt und in modernen Innenräumen mit 14 Modellen aus drei Kontinenten. Die Dreharbeiten fanden in Asnières-sur-Seine und Paris statt, montiert wurde in Basel. Die Musik stammt von Luigi Nono. Der Film dauert 12,5 Minuten.
Remerciements Theo Grob, Daniela Hager, Emmanuel Siety et les responsables de la salle de montage de l'Ecole des Beaux Arts de Bâle.
Un grand merci aux participantes Karen Bellanger, Kermaan Satha, Henriette Buegger, ainsi qu'à Yasmeen, Céline, les deux Magali, Cathérine, la belle Fatou, Colette, Séverine, Camilla, Marie-Françoise, Florence, Sina, Yabila et Idnaya.